Zwischenzeit

Glaube, Aberglaube und Verwendung der Steine in alten und vergangenen Kulturen.

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ebel
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Zwischenzeit

Beitrag von ebel » 26. November 2020 16:11

Ja was ist denn das? Es ist der 26. November und im Radio kommt die Meldung, dass heute um 17:00 Uhr in ganz Bayern die Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet wird. Hallo??? : waah :-~? Ist denn schon Weihnachten? :kkratz Oder soll Weihnachten schon vor dem "Bläck Freiday-Gedöns" beginnen?
Aber vielleicht beginnt der Abverkauf "Sale" von Christbaumschmuck und Kerzen am Samstag, da in den Lägern schon die Faschingsartikel auf ihren Auftritt warten.
Und das Haltbarkeitsdatum auf Lebkuchen und Spekulatius könnte ja auf den 23.12. datiert werden. :roll:
Müssen die ausfallenden Advents- und Christkindlmärkte so kompensiert werden?
Ich habe mit dem Herbst noch gar nicht abgeschlossen ...

In unserer christlichen Kultur war letzten Sonntag "Christkönig", also so was wie die Siegerfeier am Ende der Meisterschaft. Und nächsten Sonntag ist 1. Advent, also der Beginn der Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Was soll dann das als "magic moment" angekündigte Event der "Weihnachtsbeleuchtung" mitten in der Woche dazwischen?

Ich habe für mich eine Alternative gefunden.
Statt einen Limonitquarz zu nehmen, mit denen ich mich gerade mehr beschäftige, musste es ein Elestial sein. Der Engel unter den Bergkristallen. Der Bergkristall, der in seinem Wachstum Luft, Wasser und Erde (Lehm) eingeschlossen und zugleich Fenster nach außen gebildet hat. Das ist der Stein, der heute für mich zu dieser Zwischenzeit passt.
Ihn habe ich genommen, dazu Weihrauch und Sandelholz, und bin damit raus an den Waldrand gegangen und habe ihn im letzten herbstlichen Sonnenlicht in himmlisch-königlich duftenden Rauch gehüllt. Das war für mich ein Ritual, das Jahr abzuschließen und die Zwischenzeit zu füllen. Damit kann still mit der einsetzenden Dunkelheit die Vorbereitungszeit auf die Wintersonnenwende, das Weihnachtsfest und die Raunächte beginnen.
Bild

Habt ihr auch Rituale zum Beginn der Adventszeit, die nicht unbedingt mit "Last christmas", Glühwein, Kaufrausch, Weihnachtsbeleuchtung oder Plätzchen backen zu tun haben?
Hat diese Zeit neben dem Kommerz noch eine Bedeutung?
Gruß
ebel
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Simanthé
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Re: Zwischenzeit

Beitrag von Simanthé » 26. November 2020 18:20

Lieben Dank, Ebel,

dein Beitrag hat mir gerade sehr gut getan :heart

Das ganze Konsum-Gedöns mache ich schon lange nicht mehr mit,
wie ich *Weih*nacht begehe, feiere, kreiere ich spontan.

Allen wünsche ich eine schöne besinnliche vor*weih*nachtlliche Zeit :engel2
LG Simanthé

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Thuja
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Re: Zwischenzeit

Beitrag von Thuja » 27. November 2020 10:27

Lieber Ebel,

ich wundere mich eh schon die ganze Zeit über die Weihnachtsdekos überall. Ab dem 1. Advent seh' ich's ja grad' noch ein, aber davor so lange schon?
Deine Idee mit der Weihrauch-Sandelholz-Räucherung ist gut, werde ich vielleicht heute abend auch machen...
Und das Foto ist, wie immer, wunderschön!
Für mich ist momentan der schwarze Turmalin so ein passender Schutz-Stein für diese Zeit. Hier mit einem Kumpel aus warmem versteinerten Holz:
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Liebe Grüße
Thuja
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Novemberrain
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Re: Zwischenzeit

Beitrag von Novemberrain » 27. November 2020 12:36

Lieber Ebel, danke für deinen schönen Beitrag, ja so hat diese Zeit was besinnliches..... mit dem Räuchern habe ich mich noch nie beschäftigt, stehe aber in meinem Lieblingsladen immer vorm Regal und finde das total spannend... vielleicht traue ich mich einfach mal beim nächsten Besuch an eine fertige Mischung... es gibt da auch so schöne Schalen.

Dieses Jahr ist für uns alles anders, mein Sohn hatte am 25. November Geburtstag, deshalb starte ich meist sehr hektisch in den ersten Advent, weil die Feier fast immer in diese Zeit fällt. Dieses Jahr habe ich 3 Tage Urlaub, muss aber keine Party vorbereiten... deshalb werde ich heute Plätzchen backen, morgen ein bisschen dekorieren. Das ganze bling -bling und Trallala ist mir echt zu viel....
Heiligabend sind wir zum ersten Mal allein zu Hause. Meine Mama liegt schon wieder im Krankenhaus, es steht in den Sternen, ob sie überhaupt Weihnachten wieder daheim ist. Auf jeden Fall werden wir sie nicht mit der ganzen Familie besuchen, um sie nicht zu gefährden :waehbl
Liebe Grüße von Novemberrain

Wir können den Wind nicht ändern
aber die Segel anders setzen....

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Re: Zwischenzeit

Beitrag von Sofonisba1 » 27. November 2020 18:15

Ihr Lieben,

ich feiere jedes Jahr "Schneefest" Das habe ich schon als Kind mit meinen Puppen gespielt. Eine kleine Feier für die ersten fallenden Flocken, also Datum unbestimmt. Eine Tasse Tee und ein wenig Ruhe um die Freude an den tanzenden Flocken zu spüren, so unscheinbar diese paar Minuten sind so viel Freude und Glückseeligkeit liegt für mich darin. Und ich erlaube mir wie ein Kind zu staunen....

Für mich ist die Zeit vor dem 1.Advent geprägt von eifriger Betriebsamkeit, Adventkalender basteln, Kränze binden, Deko im Wald und dem Grünzeughaufen im Wertstoffhof suchen.... Dazu sind lange Sparziergänge nötig, ganz bestimmt und da buddele ich auch im Schnee für das richtige Moos. Der 1. Advent ist immer besinnlich gemütlicher Höhepunkt, einfach zusammen sitzen und gemeinsam die erste Kerze entzünden das ist feierlich, gemütlich und der Lohn der ganzen Wuselei. Für mich haben diese weihnachtlichen Momente nichts mit dem Medienrummel zu tun :nixweiss


Das Foto von Ebel ist Phantastisch : waah
Liebe Grüße Sofonisba

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Re: Zwischenzeit

Beitrag von Kunzitfan » 27. November 2020 19:32

Das Foto von Ebel ist sehr schön. :klatsch

Dieses Jahr gehe ich, bis jetzt, ganz entspannt in die Adventszeit. Alles ist anders. :waehbl
Ich merke, wie ich aber auch die Ruhe etwas genieße.
Durch den Wegfall meiner Sportstunden habe ich soooo viel Zeit und kann mich anderen Sachen widmen. Ein seltsames Gefühl.

Nach jetzigem Stand werden wir Weihnachten "nur" mit meiner Mutter feiern.
Unser älterer Sohn ist so vernünftig und verzichtet auf die 10 - stündige Bahnfahrt, u.a. auch, um meine Mutter nicht zu gefährden.
Wir werden aber versuchen, zu skypen.
Unserem jüngeren Sohn steht ein Umzug in eine andere Stadt zum 1.1.2021 bevor. Da wird er sicherlich voll damit beschäftigt sein.
Liebe Grüße
Ute

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Re: Zwischenzeit

Beitrag von ebel » 27. November 2020 22:05

Danke für das Feedback und ganz besonders für die Gedanken und Rituale, die diese Zeit so wertvoll machen! :love2
Ein solcher Austausch hilft, über den Kommerz hinweg zu sehen und das Wesen der Zeit "Ankunft" zu spüren.
Die Ankunft des Schnees mit einem Schneefest zu feiern ist genial, wird der erste Schnee doch gerne mit Verkehrschaos und Matsch assoziiert.
Und erzwungene Ruhe durch Corona als die Möglichkeit sich um "Anderes" zu kümmern, kann auch die Sinne schärfen, dem Rummel zu entgehen. Schön!
Thuja, dein Holz weckte bei mir die Assoziation "Mookait mit Nebel", ein Stein mit herbstlichen Flair an der Seite des schützenden Schörls.
Da ist mir noch ein Gedanke zu dieser Zeit zwischen Herbst und Advent gekommen.

"Nebel"

Morgens, wenn ich zur Arbeit radele, ist der Blick nach Osten, zum Sonnenaufgang hin, gerichtet. Der Predigtstuhl zeichnet sich über dem Tal ab, wo Bad Reichenhall unter watteartigen Wolken liegt. Keine Lichter, kein Lärm ... ein Gefühl wie "über den Wolken". Ich kann kleine Details im Licht, in der Luft und Landschaft wahrnehmen.
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Wenige Kilometer weiter tauche ich in das Grau des Nebels ein und verstehe, wie dieses Grau die Menschen depressiv macht, die Sehnsucht nach Lichterglanz, Farbe, Wärme und "Himmlischen" weckt. Aber muss es der vergängliche kommerzielle Glitzerglanz sein? Muss es, einer Sucht gleich, immer mehr, immer bunter, immer früher sein?
Ich habe da einen Stein.
Es ist ein nebelgrauer Labradorit. Blass, hellgrau, einheitlich langweilig.
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Wenn ich den Stein bewege, ihn aus einer anderen Perspektive betrachte, ihn in anderem Licht ansehe und mich auf den nebelgrauen Stein einlasse, erscheint er in seinem Glanz, lässt er aus dem grauen Licht alle Farben werden, die ein Regenbogen bietet.
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... und ein klein wenig lässt der nebelige Labradorit den Glanz des Neubeginns erahnen.
Gruß
ebel
„Mensch sein heißt, den Menschen sein zu lassen als das, was er ist in seinem Anderssein“ (frei nach Alfred Grosser *1925,+2024)

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