Vielleicht irre ich mich auch, aber ich finde ihn nicht in meinen Büchern und auch nicht in meiner "Apothekenkiste", also bei den Steinen, die ich bei Bedarf nach ihrer Beschreibung oder intuitiven Wahl einsetze.
Erst mal - Was ist Ignimbrit?
Der Name ist ein Kunstwort aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet Feuer-Regen-Gestein oder Glutregengestein. Dies beschreibt seine Herkunft, es entsteht vulkanisch in pyroklastischen Strömen, wenn ein Vulkan explodiert.
Anders als bei Rhyolit/ Porphyr, wo beim Erkalten des Magmas Mineralien kristallisieren, sind im Ignimbrit nur Gesteinsbrocken oder Krümel des Umbebungsgesteins, z.T. aufgeschmolzen im verglasend erkaltenden Strom der Matrix erhalten. Am Grund des Stromes sind es eher größere Brocken, so dass der Ignimbrit wie eine Brekzie erscheint, im oberen Bereich des Stromes sind viele Gasblasen und Ascheregen verbacken ("Tuff").
Ignimbrite sind häufig und extrem vielgestaltig. Sie sind Baustoffe, Kies/ Splitt und auch Grundstoff für Steinmetzarbeiten.
Meine Feuerregensteine stammen aus der Tyroler Achen zwischen Marquartstein und Chiemsee. Ich habe auch Ignimbrite im Innlies oder an der Saalach gefunden. In Isar oder Lech fand ich bisher keine.
Als kleine Kieselsteine sind sie schwer zu identifizieren, größere Steine, so ab 10 cm, lassen sie sich gut von anderen Gesteinen unterscheiden. Es gibt hier Ignimbrite in fast allen Farben außer blau, häufig orange-rot-beige-braun. Auffällig sind die flammenartigen Muster, die beim Erkalten /Verglasen des pyroklastischen Stromes entstehen.
Hier zwei Beispiele:


Die Steine sind schwer, kompakt und fest geschlossen. Risse und Gasblasen gibt es wenig, wenn auch dies in Ignimbrite häufig vorkommt. Das liegt wohl daran, dass nur sehr feste, kompakte Stücke den Weg in die Geschiebe in die Flüsse geschafft haben. Die Härte ist 5 bis 5,5 und die opaken Steine sind polierbar. Ich finde, er benötigt mehr Ausdauer als Obsidian oder Rhyolith, bekommt aber einen schönen Glanz.
Schmuck aus Ignimbrit? ...habe ich noch nicht gesehen.
Sculls oder esoterische Skulpturen? Fehlanzeige.
Handschmeichler? Schlafsteine? Frage in die Runde: Wer hat so was?
Ich habe Ignimbrite derzeit nur als "Gartensteine". Aber ich habe von Steinschläfer - in der Zeit als er hier im Forum aktiv war - gelernt, dass Steine einfach nur "herumliegen" müssen und sie "wirken" dennoch. Und wenn es an der Zeit ist, macht der Stein auf sich aufmerksam.
So.
Jetzt habe ich viel erzählt von einem Stein, der im Garten liegt, und habe keine Ahnung, wozu er gut ist.
In der Literatur finde ich nichts, sind die Ignimbrite von den unterschiedlichen Fundorten auch extrem unterschiedlich und vielgestaltig.
Dass ich Steine von den mächtigsten vuklanischen Ereignissen hier im Garten habe, ist schon faszinierend. Aber anderseits ist es ja ein häufiges Massengestein ...
Ich bin gespannt, ob hier jemand schon Erfahrungen mit diesem Gestein beitragen kann.
Gruß
ebel