Auf die Schnelle mal Fotos ins Forum stellen (Bildqualität)

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Auf die Schnelle mal Fotos ins Forum stellen (Bildqualität)

Beitrag von ebel » 7. Februar 2009 22:09

Maustreiber hat geschrieben:Auf die Schnelle mal ein Foto machen (lieber nicht!)

Immer, wenn man es eilig hat und trotz schlechten Lichtes die neue Errungenschaft mal eben schnell zeigen möchte, geht mit den Fotos alles schief... Es sei denn, man beachtet folgende, leicht umzusetzenden Dinge.
Erst mal der 4er Fotoblock von Ebel:
Bild

Von links oben nach rechts unten:
Das 1. Bild an sich ist in Ordnung, der Hintergrund ist etwas unruhig, aber farblich sehr stimmig, und da es nicht so sehr um einen Heilstein geht, sondern um den toll gearbeiteten Elfefanten, völlig OK.
Beim 2. Bild hat die Kameraautomatik den Hintergrund fokussiert (scharf gestellt), da das eigentliche Objekt nicht richtig erfasst wurde – unbrauchbar.
Bild 3 wurde aus größerer Entfernung gemacht und dann viel zu stark vergrößert. Unscharf, blasse Farben – unbrauchbar.
Bild 4 wurde "totgeblitzt". Der Blitz überstrahlt alles, Konturen gehen verloren, es entstehen Spitzlichter (die weiße Fläche ohne Zeichnung), und dazu kommt noch der harte, fast schwarze Schlagschatten – unbrauchbar.

Bild 1 ist zum "mal Zeigen" gut geeignet, ein neutraler Hintergrund würde die Elefantenfigur besser zur Geltung bringen.

Bild 2: dieses Problem kann mehrere Ursachen haben.
A) Die Kamera arbeitet mit einer Matrixfeldmessung = mehreren Messpunkten zur Belichtungsmessung (diese Daten werden dann auch zum Fokussieren herangezogen). Bei Makroaufnahmen kommt es da oft zu Fehlinterpretationen, da das eigentliche Objekt meist kleiner ist als das dominierende Umfeld. Je nach Kamera sollte man manuell das Messfeld auswählen (logischerweise das, welches sich auf dem gewünschten Objekt befindet) oder, wenn diese Möglichkeit nicht geboten wird, auf Spotmessung umstellen. Wie der Name Spot schon vermuten lässt, wird hier nur ein kleiner Bereich in der Bildmitte für die Messdaten herangezogen.
B) Die Kamera arbeitet mit einem Hilfslicht zur Entfernungsmessung. Das kann man recht leicht überprüfen: in einem Raum mit wenig Licht richtet man die Kamera Richtung Wand oder Fußboden und drückt den Auslöser halb durch, so dass die Kamera versucht, das Bild einzustellen. Arbeitet die Kamera mit einem Hilfslicht, sieht man nun einen mehr oder weniger hellen Lichtstrahl kurz aufleuchten (meist grün oder rot, aber auch weiß). Dieses Hilfslicht ist meist etwas von der Linse entfernt, das macht nichts bei weiter entfernten Dingen, aber bei der Makrofotografie strahlt dieses Licht oft am gewünschten Objekt vorbei und misst somit zwangsläufig falsch.
Fatal ist natürlich, wenn A) und B) zur selben Zeit zusammenkommen…

Bild 3: wegen der schlechten Lichtverhältnisse kommen Makrofotos nicht infrage, weil alles verwackelt: Stativ hervorholen oder sonstiges verbietet die Ungeduld. Einfachste Lösung: das Foto aus größerer Entfernung schießen und nachher am PC den gewünschten Ausschnitt vergrößern. DAS SOLLTE MAN AUF KEINEN FALL TUN! Das Ergebnis ist meist zu schlecht! Lösung: Möglichst von Anfang an das Objekt bildfüllend oder mit der höchstmöglichen Auflösung fotografieren (sollte man immer tun!) und dann das Gewünschte in einer Bildbearbeitung ausschneiden, am besten direkt in der Zielgröße, etwa 640 x 480 Pixel.

Bild 4: hier hängt die mögliche Lösung des Problems stark von der verwendeten Kamera ab und welche Einstellmöglichkeiten diese bietet. Deshalb ein recht simpler Trick, der mit jeder Kamera funktioniert: man filtert einfach das Blitzlicht! Dazu eignen sich verschiedene Dinge. Etwa leicht durchsichtiges Butterbrotpapier, dünnes Seidenpapier (häufig in Kleidungsstücken), eine dünne Serviette oder ein Papiertaschentuch, von welchem man mehrere Lagen entfernt. Es geht auch mit Klarsichtfolie, einfach mal ausprobieren. Als Beispiel wird nun einfach das dünne Taschentuch (kann auch dünner Stoff sein) vor das Blitzlicht gehalten. In der Regel sollte noch genügend Licht durchkommen, zumal bei der Makrofotografie die Objekte sich ja auch recht dicht vor der Kamera (Blitz) befinden. Im Fachhandel gibt es auch spezielle Diffusoren.
Oder die Kamera bietet die Möglichkeit, die Blitzlichtstärke zu beeinflussen. Also einfach die Lichtstärke reduzieren.
Wenn man Glück hat, regelt die Kamera aber von selbst die Blitzleistung, und man ist fein 'raus…

Vielen Dank Thuja für das Korrekturlesen und auch an Ebel für den Fotoblock und die Idee dazu!
„Mensch sein heißt, den Menschen sein zu lassen als das, was er ist in seinem Anderssein“ (frei nach Alfred Grosser *1925,+2024)

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Re: Auf die Schnelle mal Fotos ins Forum stellen (Bildqualit

Beitrag von ebel » 7. Februar 2009 22:10

Maustreiber hat geschrieben:Tipps für möglichst farblich wirklichkeitsgetreue Fotos

Steine zu fotografieren kann sich manchmal schwieriger gestalten als man vielleicht meint. Sind es doch in der Regel unbewegliche Gegenstände. Oftmals macht einfach das Licht Schwierigkeiten. Entweder ist zu wenig Licht da, und wenn wir mit künstlichem Licht nachhelfen, stimmen die Farben nicht mehr. Oder der tolle Hintergrund ist scharf abgebildet, aber der Stein ist völlig unscharf. Um solche Probleme in den Griff zu bekommen, bemühe ich mich hier, einige leicht verständliche Tipps zu geben. Kritik und Anregungen sind willkommen!
Für das Bestimmen und auch beim Zeigen von Steinen ist der Stein das Wichtigste und nicht das Drumherum.
Natürlich schaut es toll aus, wenn ein roter Stein neben einer (roten) Rosenblüte gezeigt wird oder ähnlichem. Aber darum soll es hier weniger gehen. Wichtiger ist es, dass der Stein gut erkennbar ist und dass dieser möglichst farblich wirklichkeitsgetreu abgebildet wird.
Am besten gelingt das bei hellem Tageslicht. Den Stein auf ein weißes Blatt Papier gelegt, Kamera auf Makro einstellen (meist ein Blümchen- Symbol) und am besten gleich mehere Fotos machen. Von vorne, mehr von links, mehr von rechts, näher rangehen, den Stein auch mal drehen usw. Am PC kann man dann in Ruhe schauen, welche Fotos die besten sind.

Man sollte aber immer darauf achten, einen neutralen Untergrund / Hintergrund zu verwenden.
Geschickterweise macht man einfach Testfotos mit verschiedenen Unterlagen. Weißes Papier neigt dazu, alles zu überstrahlen, so dass alles schnell zu hell wirkt. Weißer Stoff schluckt etwas Licht, wäre also einen Versuch wert. Ideal ist gewöhnlich ein neutral grauer Karton. Kann man als Fotokarton im Fachgeschäft kaufen, oder man nutzt Bastelpappe, das sollte auch gehen. Recyclingpapier ist meist unbrauchbar, da es oft einen Farbstich erzeugt.
Jede Digitalkamera arbeitet mit einem Weißabgleich, der mit der Automatik mal mehr und mal weniger gut funktioniert. Der Weißabgleich soll dafür sorgen, dass die Farben auf den Fotos immer den wirklichen Farben entsprechen. Soll, weil es nicht immer gelingt.
Hier mal ein Bild mit 4 Fotos, zur Verfügung gestellt von Ebel:
Bild
Erstellt unter normalen, warmweißen Leuchtstoffröhren.
1) auf weißem Papier 2) auf kräftig gelbem Papier (Papierfarbe stimmt!)
3) auf Karton (Wellpappe) 4) geblitzt auf Wellpappe

Sehr deutlich erkennt man, wie völlig unterschiedlich die Steine mit ihren Farben wirken! Das 4. Foto ist am besten, weil der Kamerablitz das Licht der Leuchtstoffröhre überstrahlt!
Beim 2. Bild hat die Kamera mit automatischem Weißabgleich das gelbe Papier als neutrale Farbe angenommen und den Farbabgleich auf diese Farbe eingestellt, mit dem Ergebnis, dass die Steine farblich völlig falsch dargestellt werden.

Bei den meisten Digitalkameras kann man den Weißabgleich im Menü festlegen. Nachzulesen im Handbuch.

Nach so viel Theorie nun endlich handfeste Tipps:

Fotografieren bei hellem Tageslicht ist die beste und einfachste Möglichkeit. Stein auf einen neutralen Untergrund gelegt, eventuell dahinter noch ein weißes Papier (oder neutraler grauer Karton) gestellt (z.B. angelehnt an ein Buch), damit man nicht noch den halben Raum mitfotografiert. Die Kamera auf Makro eingestellt (meist ein Blümchen als Symbol) und einige Fotos schießen. Am PC die besten Bilder auswählen – fertig.

Ist zu wenig Licht vorhanden, muß mit Kunstlicht nachgeholfen werden. Je nach Lichtquelle sollte der Weißabgleich manuell darauf eingestellt werden. Also bei einer normalen Glühlampe wählt man das Symbol einer Glühlampe, bei einer Leuchtstoffröhre das einer Leuchtstoffröhre … usw.. Hierbei ist besonders auf den neutralen Hintergrund zu achten!

Die beste künstliche Lichtquelle ist die Tageslichtleuchte. Diese Lampe erzeugt ein dem Tageslicht sehr ähnliches Licht. Leider hat das auch seinen Preis, etwa ab 40,- € für eine Tischlampe (danke für den Tipp Luni!).

Hier noch mal ein Bild von Ebel:
Bild
1) in der Mittagssonne auf Erde 2) im Schatten (gleiche Zeit)
3) mit Blitz auf weißem Papier 4) Auf Eis in der Sonne

Auf dem 1. Bild kann man schön sehen, dass die sehr helle Mittagssonne fast schon zu hell ist. Der weiße Stein wirkt platt und hat keinerlei Zeichnung, die anderen Steine wirken zu hell und zum Teil in den Farben zu kräftig. Dennoch ein gutes Foto da die Farben recht stimmig sind.
Bild 2 fehlt es etwas an Brillanz, die Farben wirken etwas blass und sind leicht verfälscht.
Bild 3 ist hervorragend und bedarf keiner weiteren Erklärung!
Bild 4 ist auch sehr gut, aber der etwas unruhige Untergrund lenkt von den Steinen ab.

Am Ende des Textes ein herzliches Dankeschön an Thuja für das Korrekturlesen!
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Re: Auf die Schnelle mal Fotos ins Forum stellen (Bildqualit

Beitrag von ebel » 7. Februar 2009 22:13

Hallo Mautreiber!
Danke für die tollen Tipps, ich werde versuchen es zu beherzigen und beim nächsten Mal ein wenig experimentieren!
_________________
Liebe Grüße
Stefan


GertiK:
Danke für die Tipps!
Da sieht man echt die Unterschiede
_________________
Ich wasche meine Hände in Unfug....


Sternchen:
ich werde es bei den nächsten Fotos auch berücksichtigen......Danke für die tollen Tips...
_________________
Liebe Grüße Simone
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Re: Auf die Schnelle mal Fotos ins Forum stellen (Bildqualit

Beitrag von ebel » 7. Februar 2009 22:14

Edith hat geschrieben:Ihr Lieben,

auch hier nochmal der Hinweis:

nur Fotos ins Forum stellen, die Ihr selbst gemacht habt.

Auch bei Bildern gibt es ein Urheberrecht/copyright, das gewahrt werden muss.

Gruß, Edith
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