Stein durchbohren

[Thuja]

Liebe Emilia,

frag' mal bei Ebel an, er macht sowas und kann Dir die Details besser aus der praktischen Erfahrung 'raus sagen als ich theoretisch...
Aber pass' auf, Chrysokoll ist sehr weich und als Anhänger sehr empfindlich. Ich persönlich würde den Stein daher nicht bohren, sondern eher in der Hosentasche mit mir tragen, dort stößt man weniger an irgendwas an, musst halt nur beim 'rausnehmen aufpassen...

Liebe Grüße
Thuja

[Steinbock]

Hallo Emilia,

hier im Forum gibt es Bild von einem gehäkelten "Netzsäckchen", mit dem unbebohrte Steine an die Kette gelegt, also um den Hals gehängt werden können. Vielleicht wäre das eine Lösung für Dich. Und bestimmt gibt Dir die Forine, die das Bild eingestellt hat, noch ein paar Tipps oder Bastelanleitungen.

Viele Grüße,
Steinbock

[sanna1975]

Gibt es noch andere Befestigungsideen außer bohren und häkeln? Ich würde mich selbst nicht trauen zu bohren, weil ich Angst habe, die Steine kaputt zu bohren. Und häkeln - kann ich nicht.

[Hörmanita]

Huhu,

ich habe mir vor zwei Jahren mal von Forums-Manfred Steine bohren lassen. Da ich im Moment aber selten hier bin, weiß ich nicht, ob er derzeit aktiv und erreichbar ist.

LG Hörmi

[lilaroselily]

Hallo Emilia,

ein Pfälzer hier aus dem Forum hat mir mal eine Adresse gegeben, wo man günstig Steine bohren lassen kann:

http://muellerfossil.de/page8.html

Ich habs aber noch nicht ausgetestet; weiss also nicht, wie sorgfältig der Mensch arbeitet.

LG Christina

[ebel]

Hallo Emilia,
ich werde es mal testen, wie ein Chrysokoll zu bohren ist. So, dass Du es selbst machen kannst.
Kannst Du etwas über die Dicke des Steins und die gewünschte Bohrung schreiben?
Gruß
ebel

[ebel]

Hallo Emilia,
ich habe es einfach mal probiert.
Seit Jahren liegt bei mir ein zerbrochener Chrysokoll Handschmeichler. Er war mir mal bei einem Forumstreffen in München herunter gefallen.
Jetzt habe ich von der einen Hälfte mal ein Stück abgeschnitten, so dass ich eine dünnere Scheibe erhielt. Daran testete ich die Eigenschaften beim Bohren.
Das ist das Stück:

Der "obere" - hier linksseitige - Teil ist gut 2,5mm dick und reiner Chrysokoll, mittig besteht dieser Peruaner mehr aus Malachit-Kupfermischerz mit Chrysokoll.

Der erste Versuch sollte sein, an der Grenze vom Chrysokoll zum Malachitgemisch ein sauberes Loch mit 1,5mm Durchmesser zu bohren.
Ich arbeitete "freihändig" mit einer einfachen Discounter Minibohrmaschine vom "Dremel"-Typ.
Als Bohrer verwendete ich einfache Billig-Diamantbohrer aus dem Discounter Also alles vom einfachsten Hobby-Niveau.
Erster Schritt:
Mit einem Kugelkopfbohrer wird eine Kuhle gebohrt, so, dass die Ränder nicht springen:

Wichtig ist, dass ständig Wasser aufgetropft wird. Hitze schadet dem Stein, Staubentwicklug der Gesundheit!


In der fertigen Kuhle wird der gerade Diamantbohrer angesetzt und wieder vorsichtig mit Wasser bei hoher Geschwindigkeit gebohrt.

Es ist schon ein klein wenig eine "Sauerei" ...
Und, ehe ich es vergesse: Auf der Rückseite habe ich natürlich auch eine Kuhle eingefräst, dass der Rand nicht ausbricht.

et voilá:

So sind Löcher von ca. 0,7-3 mm möglich.

Zweiter Test.
Jetzt sollte der spröde, rissige Chrysokoll dran kommen!
Und zwar von der schmalen Seite her.
Es sollte eine möglichst lange Bohrung mit geringer Wandstärke sein.


Zudem wollte ich die Bohrstelle nicht mit dem Kugelkopf anfräsen.
Gesagt, getan.

Auch das ist möglich.
Allerdings habe ich dann noch mal den Buhrer etwas "ungeschickt" verkantet, so, dass die Kante des Lochs sehr belastet wurde.
Und ... wen wundert's? Der Chrysokoll macht seinem Ruf der spröden Schönheit alle Ehre und bricht aus.
Hier ist es ganz gut zu sehen:

Folge:
Wenn Du Chrysokoll bohren willst, soltest Du mit Kugelkopf und geradem Bohrer arbeiten.
Wasser nicht vergessen und ein wenig Geduld. Aber es geht auch mit einfachem Hobby-Werkzeug.

Liebe Emilia, reicht diese Information?
Oder soll ich das Ganze noch mal mit einem HSS-Bohrer machen?
Hast Du Werkzeug?
Gruß
ebel

[Thuja]

Lieber Ebel,

das ist eine Super-Anleitung mit Bildern!!! Klasse, danke!

Liebe Grüße
Thuja

[azurita]

vielen Dank, lieber ebel, für diese tolle Anleitung.
Dank eines bastelwütigen und ebenso handwerklich begabten Ehegatten kann ich jetzt auch mal versuchen, in diverse Steine
(die weicheren natürlich ) ein Loch reinzubekommen.
Btw.....ich hätte noch ein schönes Bernsteinstück...kann ich da irgendwie ein Loch rein"brennen"... ...also mit Hitze was machen?

liebe Grüaßle
Rita

[ebel]

Liebe Rita,
NEIN!!!
Bernstein darfst Du nicht mit Hitze behandeln!
Es mag ja gut duften aber danach ist der Stein "hinüber"!
Wenn Du Bernstein bohren willst, nimm einen sehr dünnen HSS Bohrer (das sind die ganz "normalen" Stahlbohrer) und bohre mit einem Akkuschrauber auf langsamer Drehzahl und mit viel Gefühl. Nicht verkanten, keinen hohen Druck und gut mit Wasser kühlen.
Dann hast Du viel Freude mit Deinem Bernstein.
Gruß
ebel

[azurita]

Danke Ebel, daß du mich vor etwas so Blödem bewahrt hast. Ok, bevor ich das wirklich gemacht hätte, hätte ich hier bei den
kompetenten Mitgliedern nachgefragt.....aber jetzt weiß ich es sicher.
Wenn ich dann mal soweit bin, werde ich das Ergebnis hier einstellen.....aber grad sind Arbeiten und Verpflichtungen hoch 3 angesagt.
Bin hier nur als Ausgleich dazu unterwegs.

liebe Grüaßle
Rita

[ebel]

Hallo Klee,
ich habe so auch schon Quarz und Aquamarin bearbeitet. Allerdings geben die billigen Diamantbohrer da schnell auf.
Das liegt weniger an den verwendeten Diamanten sondern mehr an der schlechten Qualität des Trägermaterials.
Bis zur Härte 6 ist es aber kein Problem - mit Geduld.
Gruß
ebel

[Kahuna]

Lieber ebel,
super interessant,eine klasse Anleitung!

[pyroamorph]

noch mal was zum Bernstein: am besten bohrt man den mit einem Holzbohrer, da bricht die hintere Seite nicht so leicht aus.

[pyroamorph]

noch mal was zum Bernstein, beim Gagat isses noch wichtiger: sowohl Eisen- als als Holzbohrer setzen sich schnell zu. Deshalb bohre ich mich langsam stückchenweise vor und reinige immer wieder die Bohrerspiralen. Dadurch wird das Material nicht so heiss, Wasserkühlung hab ich nie gebraucht. Beim Jett muss man am Schluss noch langsamer bohren, die brechen ruckzuck aus.

Thomas

[ebel]

Thomas, das ist mit Selenit genau so.
Das habe ich heute mal gemacht.
Gaaaaanz vorsichtig mit einem normalen HSS Bohrer und viel Geduld.
Der Steinstaub wird zwar gut gefördert - besser als bei Bernstein oder Gagat - aber einmal gedrückt: Knack!
Zum Üben für eine ruhige Hand sind solche Selenitstückchen gut.
Viel Spaß!
Gruß
ebel

[tobiasmichel]

Und wer es etwas feiner und ohne Bohren des Steins will, dem kann ich die Goldschmiede empfehlen. Gerade fasse ich für einen Kunden einen Steinbruchstück aus der Antarktis in Gold. Meistens mache ich das mit einer Fassung mit Griffen, so kommt der Stein am besten zur Geltung und das Edelmetall steht eher im Hintergrund.

[aquamarine]

Schick den Stein zu Manfred. Der macht das wunderbar.
Eh du dir das Werkzeug noch extra um einen Stein zu bohren, anschaffen musst.
Dafür kriegst du eine ganze Kiste voller Steine.

Liebe Grüße
Aquamarine

[amethystgirl]

eine tolle Anleitung vielen Dank! Ich möchte ja auch mal so einige Steinchen bohren, aber ich trau mich da nicht ran.

Eine Freundin bastelt aus Sammlertassen ganz tolle Etageren und nutzt dafür auch einen Diamantbohrer....vielleicht teste ich das doch einfach mal...

ansonsten versuche ich gerade mit Silber/Golddraht ein Rohstein einzu"rahmen", mal sehen, ob das klappt. Hat schon jemand von Euch dies gemacht?

Lg
Andrea

[amethyst 12]

Hallo an Alle,
bohre euch jeden Stein,
keine Blasen- und Gallensteine bitte!!!!!!!!!!!!
kann so zimlich alle Großen an Löcher bohren,
kleinigkeiten kann ich auch nachschleifen,
habe selbst schon über 100 000 Steine gebohrt!
Liebe Grüße amethyst